Rhewie-Ziele
„Was dem einzelnen nicht möglich ist, das vermögen viele.“ Friedrich-Wilhelm Raiffeisen
Wir haben eine Energiegenossenschaft gegründet, um zu zeigen, dass Erneuerbare Energien der wirtschaftlich und ökologisch sinnvollste Weg der Energiewende sind – und in Bürgerhand demokratisch und gemeinschaftlich umgesetzt werden können.
Wir wollen mit unserer Energiegenossenschaft eine nachhaltige und klimafreundliche Versorgung mit Strom, Wärme und Mobilität über den Ausbau von erneuerbaren Energien realisiert.
Dazu werden wir nur Projekte in Rheda-Wiedenbrück, im Kreis Gütersloh und dessen Umgebung verfolgen. Wir wollen damit zur Entmonopolisierung der Energieerzeugung beitragen und bieten Anlage- und Investitionsmöglichkeiten in lokale und regionale Energieprojekte.
UNSERE GESCHICHTE
Was einer allein nicht schafft, das schaffen viele.“ Ein schönes Motto, das zu unserer Genossenschaft paßt. Klimawandel, Erderwärmung, Naturkatstrophen – man kann darüber lamentieren, dass die Politik vieles falsch entscheidet, oder man versucht einen eigenen Beitrag gegen den Klimawandel zu leisten. Hubert Leiwes hat sich für Letzteres entschieden. „Es ist die Verantwortung unserer Generation, etwas gegen den Klimawandel zu tun.“ Seine Idee: Windräder für Rheda-Wiedenbrück. In seiner Heimatstadt gab es bis dato noch kein einziges. „Ich setze mich für die Windenergie ein, weil man nur mit dieser Technologie richtig viel Strom produzieren kann. Das ist genau das, was wir für die Energiewende in Deutschland brauchen.“
Mit diesen Argumenten ging Hubert Leiwes im Frühjahr 2013 auf die Suche nach Gleichgesinnten: Peter Rentrup, Thomas Birwe und Hans-Herman Heller-Jordan waren spontan überzeugt. Bei einer ersten Info-Veranstaltung im Wiedenbrücker Rathaus sollte sich zeigen, wie die Bevölkerung dazu steht. Die Resonanz war überwältigend: Der Hausmeister musste herbeigerufen werden, um Sitzmöglichkeiten für 200 Interessierte zu schaffen. Hubert Leiwes: „Eine gute Idee ist das Entscheidende. Man muss nur den Anstoß geben und ein klares Ziel vor Augen haben, dann reitet man auf einer Welle der Unterstützung und Sympathie. Das ist wirklich ein schönes Gefühl und macht Mut.“ Mit so viel Rückenwind gründeten 15 Mitglieder eine Genossenschaft, die Rheda-Wiedenbrücker Energiegenossenschaft, kurz RheWie-eG. Zur Gründungsversammlung war auch der Bürgermeister erschienen.

Theo Mettenborg mag Windräder, deshalb hatte er auch eines dabei. Der Zwerg war zwar nur 20 Zentimeter hoch, aber strahlte Hoffnung aus, bald einen großen Bruder zu bekommen. Die Gründungsmitglieder konnten das Stadtoberhaupt für den Vorsitz des Aufsichtsrates gewinnen. „Ich übernehme den Vorsitz sehr gerne, weil ich damit auch ein deutliches Symbol zum Start dieses guten Projektes geben möchte. Ein Leuchtturmprojekt für unsere Stadt.“
Die weiteren Mitglieder des Aufsichtsrates sind Thomas Birwe, Hans-Herman Heller-Jordan, Andreas Lahme und Brigitte Fiedler. Neben Hubert Leiwes gehören zum Vorstand Rainer Wennemar (seit 2023 Peter Wernz) und Peter Rentrup. Die Energiegenossenschaft verfolgt das Ziel, die klima- und umweltfreundliche Energieversorgung im Kreis Gütersloh zu fördern. Denn regionaler Ökostrom stärkt die Unabhängigkeit von Atomstrom oder fossilen Brennstoffen.

Peter Rentrup vom Vorstand: „Wir wollen die Energiewende hier vor Ort umsetzen und mit der erneuerbaren Energie den Verbrauch der hiesigen Haushalte abdecken.“ Die Vision für die Zukunft ist eine erneuerbare, regionale und unabhängige Energieerzeugung – in Bürgerhand. Die Beteiligung der Einwohner ist ein wichtiger Grundgedanke des Projekts, das Windrad sollte nicht einem fremden Investor gehören. „Hier haben nicht Investoren das Sagen, sondern wir Bürger machen das für Bürger“, formuliert Brigitte Fiedler vom Aufsichtsrat. Die Vorzüge dieser Gesellschaftsform erklärt Vorstand Peter Rentrup: Die Genossenschaft ist demokratisch, weil jedes Mitglied eine Stimme hat. Sie ist transparent, weil die Entscheidungen in der Generalversammlung fallen. Sie ist abgesichert durch die externe Kontrolle des Genossenschaftsverbandes. Bürger aus Rheda-Wiedenbrück hatten so die Möglichkeit, sich für die Nutzung regenerativer Energien in ihrem Ort zu engagieren und auch vom wirtschaftlichen Erfolg zu profitieren.

Dieses Konzept ließen sich 250 Bürger bei einer zweiten Info-Veranstaltung erläutern. Bürgermeister Mettenborg legte sich ins Zeug: „Diese Aktion ist super. Machen Sie mit, seien Sie dabei!“ Und tatsächlich gingen die Beitrittsformulare weg wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln. Zur Jahresmitte zählte die Genossenschaft schon 250 Mitglieder. Wer Genosse oder Genossin werden wollte, konnte mit einem Mindestkapital von 100 Euro einsteigen. In der ersten Projektierungsphase sammelte die Genossenschaft nur wenig Geld ein, um das Projekt bis zur Baugenehmigung zu entwickeln. Erst danach wurde das gesamte benötigte Eigenkapital erhoben. Mit der Wertschöpfung durch die Genossenschaft können dann zukünftig weitere Projekte zur Energiewende im Kreis Gütersloh umgesetzt werden, so die Zielrichtung in der Satzung. Nach zwei Jahren äußert sich Hans-Herman Heller-Jordan, genau wie die anderen Funktionsträger noch immer im Amt, begeistert: „Aus einer traumhaften Geschichte ist ein reales Geschäft geworden.“

Vorstand
KAFFEERÖSTER
Mein Name ist Hubert Leiwes , ich wurde 1965 in Wiedenbrück geboren.
Gemeinsam mit meiner Frau betreibe ich die Leiwes Kaffeerösterei.
Mein Beruf bringt keine Verbindung zu dem Thema Energieerzeugung mit sich, umgetrieben hat es mich aber schon seit langem. So habe ich schon vor 15 Jahren meine erste von mittlerweile drei Photovoltaikanlagen gebaut. Besonders interessiert mich das Thema Windenergie. Diese Art der Stromerzeugung besticht durch so viele Vorteile: die Umwelt wird nicht mit Strahlung oder Luftverschmutzung belastet, es entsteht kein Müll, das Bauwerk lässt sich recht einfach wieder zurückbauen und es erzeugt richtig viel Strom.
Deshalb freue ich mich umso mehr, dass wir für unsere Energiegenossenschaft so viele Mitglieder und Mitstreiter gefunden haben, die unser Ziel teilen: zwei Windräder – oder auch ein paar mehr – für Rheda-Wiedenbrück und die Umgebung.
SACHVERSTÄNDIGER UMWELTSCHUTZ
Meine Name ist Peter Rentrup, geboren 1959 in Münster, wohne ich seit 1989 in Rheda-Wiedenbrück.
Nach Abschluss einer kaufmännischen Ausbildung habe ich mich beruflich umorientiert, um meinem Interesse am Umweltschutz zu folgen. So bin ich nach einem 5-jährigen Intermezzo bei der Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe und einer 3-jährigen Tätigkeit als Umwelt- und Abfallberater der Stadt Rheda-Wiedenbrück seit 1992 als Sachverständiger für Umweltschutz beim TÜV NORD beschäftigt. In der vierten Legislaturperiode vertrete ich als Ratsmitglied die kommunalen Interessen der Stadt Rheda-Wiedenbrück.
Der Natur- und Umweltschutz begleitet mich seit Kindesbeinen. Passiv und später aktiv bin ich seitdem diesem Thema verbunden. In dieser Zeit hat der Begriff Nachhaltigkeit immer mehr an Bedeutung gewonnen. Für mich auch durch meine berufliche Tätigkeit. Dieser zentrale Wegweiser unseres Handels gilt vor allem auch dem Ressourcenschutz. Die Nutzung regenerativer Energien gelangt, auch durch das Pariser Klimaabkommen von 2015, immer mehr in den Focus unserer Bestrebungen, die CO2-Emissionen drastisch zu reduzieren. Die Nutzung der Windenergie ist spielt hier eine herausragende Rolle, ist sie doch die tragende Säule der Energiewende.
Ich bin nach wie vor davon überzeugt, auch beim Blick in andere Kommunen in NRW oder in andere Bundesländer, dass die Idee 100 % erneuerbare Energie möglich ist. Dabei möchte ich mithelfen – im Sinne von praktiziertem Umweltschutz und von Nachhaltigkeit.
Als einer der Vorstände der Rheda-Wiedenbrücker Energiegenossenschaft bin ich u. a. mitverantwortlich für den technischen Betrieb der beiden Windräder.
Peter Wernz, geboren 1962 in Kassel
Peter studierte Betriebswirtschaftslehre und war fast 30 Jahre in verschiedenen Funktionen bei Bertelsmann beschäftigt.
Seit 1998 lebt er mit seiner Familie, zu der auch zwei inzwischen erwachsene Kinder gehören, in Rheda-Wiedenbrück.
Für Peter Wernz ist die Tätigkeit für Genossenschaften kein Neuland: Er baute für die Wiedenbrücker Kloster-Genossenschaft den kaufmännischen Bereich auf und zeichnete für das Gebäudemanagement verantwortlich. Seit fünf Jahren ist er zudem ehrenamtliches Aufsichtsratsmitglied in einer Organisation für Menschen mit Behinderung in Süddeutschland.
Aufsichtsrat
Bürgermeister der Stadt Rheda-Wiedenbrück
Vorsitzender des Auftsichtsrats
Unser Ziel für Rheda-Wiedenbrück ist, deutlich weniger Energie zu verbrauchen, Ressourcen effizienter zu nutzen und den Anteil regenerativer Energien zu erhöhen.
Gern unterstütze ich den Aufbau der Rheda-Wiedenbrücker Energiegenossenschaft e. G. durch meine Tätigkeit im Aufsichtsrat. Schließlich verfolgt Rheda-Wiedenbrück ehrgeizige Ziele zum Thema Energie und Klima, die auch in einem Klimaschutz-Konzept dokumentiert sind. Die Auszeichnung mit dem European Energy Award ist Ausdruck dieses Interesses und Ansporn zugleich. Wir wollen Rheda-Wiedenbrück mit einem nachhaltigen eigenen Beitrag zum Klimaschutz ausbauen.
Mein Name ist Hans-Hermann Heller-Jordan. Ich bin 1953 geboren. Beruflich war ich im Gesundheitsdienst tätig und habe viele Jahre eine OP-Abteilung geleitet.
Kommunale Umwelt- und Klimaschutzpolitik vertrete ich im Rat der Stadt.
In unserer Stadt haben sich 2013 viele Gleichgesinnte auf den Weg gemacht mitzuhelfen, die Energiewende vor Ort zu gestalten und umzusetzen. Die Gründung unserer Genossenschaft hieß damals und heißt heute noch: demokratisch und gemeinschaftlich einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz und einer gesicherten Zukunft für Rheda-Wiedenbrück zu leisten. Und jetzt: es drehen sich 2 Windräder. Das sind Leuchtturmprojekte. Weg vom Verbrennen fossiler Brennstoffe hin zu dem Ziel einer energieautarken Stadt. Dazu sage ich ja.
Mich persönlich hat immer der Gedanke fasziniert, dass wenige große Windkraftanlagen auf dem Stand der heutigen Technik ausreichen, um den Großteil privater Haushalte unserer Stadt mit Strom zu versorgen. Denn 80 Prozent der Emissionen werden in den Städten produziert. Klimaschutz- und energiepolitische Ziele sind deshalb ohne die Kommunen nicht zu erreichen. Im Sinne der Agenda-Strategie: Global denken – lokal handeln, werden wir weitere Projekte voranbringen und versuchen, viele Menschen hierfür zu gewinnen.
Dipl.-Ingenieurin Elektrotechnik,
in der IT tätig
Energie ist der Motor unseres Lebensstandards und Grundlage unserer Lebensqualität. Und Strom ist Energie. Ohne Strom ist vieles, was uns wichtig ist, nicht mehr möglich. Bewusst mit diesen Ressourcen umzugehen, sollte daher immer die erste Maßnahme sein. Darüber hinaus ist die umweltneutrale Erzeugung von Strom durch erneuerbare Energien wie Wind, Wasser und Sonne der richtige Weg, um langfristig Lebensstandard und Umwelt in ein gesundes Verhältnis zu bringen. Wenn mit dieser Erzeugung auch noch eine lokale Wertschöpfung und eine profitable Beteiligung der Bürger Rheda-Wiedenbrücks möglich ist – umso besser.
Dafür will ich mich gern engagieren.
Elektromechaniker
Schrumpfende Eismassen, extreme Wetterereignisse, ansteigender Meeresspiegel und Millionen Menschen, denen ihre Lebensgrundlage entzogen wird – der Klimawandel bewegt mich und treibt mich an, für Umweltschutz einzustehen und aktiv etwas zu verändern.
Seit langer Zeit beschäftige ich mich mit den Themen Fairtrade-Produkte, umweltverträgliche Bekleidung, Recycling, artgerechte Nutztierhaltung, ökologische Geldanlagen sowie erneuerbare Energie.
Mit Blick auf die erneuerbaren Energien hat unsere RheWie eG in den letzten Jahren bereits großen Erfolg erzielt. An diesem möchte ich anknüpfen und an einer energetischen Selbstversorgung für Rheda-Wiedenbrück mitarbeiten.
Jurist, Schwerpunkt im Bereich Erneuerbare Energien
Andreas Lahme, geb. 1966 in Münster, aufgewachsen in Gronau (Westf.).
Nach Jura-Studium und Erstem Staatsexamen in Münster ging ich als Wiss. Mitarbeiter an die neu gegründete Jur. Fakultät der TU Dresden. In Sachsen absolvierte ich auch mein Referendariat und legte mein Zweites Staatsexamen ab. Von 1996 bis 2001 war ich am Dresdner Standort einer großen deutschen Anwaltskanzlei tätig. Dann zog es mich zurück nach Westfalen. Seither wohne ich mit meiner Familie in Rheda-Wiedenbrück. Zur gleichen Zeit wechselte ich in die Kanzlei Engemann & Partner, Rechtsanwälte und Notare, in Lippstadt. Grund war der sich seinerzeit dort bildende Schwerpunkt im Bereich Erneuerbare Energien, den ich gerne mit aufbauen wollte und in dem ich seither weit überwiegend tätig bin. Gemeinsam mit meinen Kollegen berate und vertrete ich dort hauptsächlich Planer, Projektierer und Betreiber von Anlagen zur Nutzung Erneuerbarer Energien aller Art, vorwiegend allerdings Windenergie- und Biogasanlagen.
Daneben engagiere ich mich in den einschlägigen Verbänden. So bin ich Mitglied im Vorstand des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW (LEE), im Juristischen Beirat des Bundesverbands WindEnergie (BWE) sowie im Arbeitskreis Genehmigung des Fachverbandes Biogas.
Ich bin überzeugter Verfechter einer Energieversorgung, die zu 100% aus Erneuerbaren Energien besteht. Deutschland hat sich auf diesen Weg gemacht, der aber noch lang und steinig ist. Wichtig ist mir die Verbreitung der Erkenntnis, dass Energiewende mehr ist als der Ausstieg aus der Kernenergie. Dezentrale Energieversorgung bedeutet, den Strom dort zu erzeugen, wo er gebraucht wird. Dazu bieten Bürgerenergiegenossenschaften ein hervorragendes Mittel.”
Mitgliedschaft

392 Mitglieder gaben das Geld – jetzt bekommen sie Dividende
Unsere Genossenschaft hat aktuell 391 Mitglieder, die insgesamt 14.036 Anteile im Wert von je 100 € erworben haben. Neue Mitglieder können wir nur aufnehmen, wenn neue Projekte realisiert werden, so wie aktuell in Langenberg.
In den Jahren 2013 bis 2017 wurde keine Dividende ausgeschüttet; im Jahr 2018 konnten wir 12 % ausschütten und in den Jahren 2019 und 2020 jeweils 7%.

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Rheda-Wiedenbrücker – Energiegenossenschaft e.G.
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33378 Rheda-Wiedenbrück
rhewie-eg.de
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Tel 05242/ 406 53 73
Fax 05242/ 577 783
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